In eigener Sache: Zum Tod von Bernd Meimberg
Bernd Meimberg ist am vergangenen Mittwoch sehr plötzlich verstorben. Als er sich von einer eigentlich gut verlaufenen OP nicht richtig erholte, wurde (zu spät) erkannt, dass der Hautkrebs, der im Sommer letzten Jahres entfernt wurde, gestreut hat. Wir sind überzeugt, mit einem guten Gesundheitswesen hätte das früher entdeckt und behandelt werden können.
Bernd fehlt uns jetzt schon enorm. Seine Erfahrung und Klugheit, Lebensfreude und Gewitzheit waren wohltuend und immer ein Gewinn für die Friedens- und Antifa-Bewegung sowie für uns alle ganz persönlich.
Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! (als untrennbare Einheit!) war für Bernd Überzeugung und Lebensinhalt.
Über die kategorische Ablehnung des Militarismus hinaus war Frieden für Bernd mehr als Nicht-Krieg, es ging ihm um die vollumfängliche Verwirklichung der Konsequenzen aus 1945 – Grundgesetz, UN-Charta, Charta von Paris -, um eine menschenfreundliche Gesellschaft der Gleichen und Freien. Rebellisch und beharrlich, nonkonform und kompromissbereit, so werden wir ihn in Erinnerung behalten. Er wurde 86 Jahre alt und hatte noch so viel vor, u.a. den Aufbau der Norddeutschen Friedensbewegung, die Stärkung der Initiative des Bundesausschusses Friedensratschlag für bundesweite Abrüstungsaktivitäten und die Rückeroberung der VVN. Sein Engagement fortzuführen, mit allem, was wir von ihm gelernt haben, bleibt nun unser wertvolles, lebendiges Erbe.
Im Anhang findet ihr Bernds letzte Rede gegen die AfD am 8. Februar in Lübeck und ein Foto, das ihn so zeigt, wie er war, rundum sympathisch und sehr einverstanden damit, gemeinsam dafür zu wirken, das Menschheitsinteresse gegen den Aufrüstungswahnsinn durchzusetzen.
Die Beerdigung wird Anfang Juni sein und mit etwas Abstand ist eine Gedenkfeier für ihn angedacht. Wir geben Euch Bescheid, sobald wir mehr wissen.
Rede bei Kundgebung in Lübeck am 8.2.2025
Bündnis „Wir können sie stoppen – Lübeck gegen Rechts“
Meine Name ist Bernd Meimberg, einer der Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten.
Wenn ein AfD-Politiker im Bundestag erklärt: „Jetzt und hier beginnt eine neue Epoche. Jetzt beginnt was Neues, und das führen wir an, das führen die neuen Kräfte an. Das sind die Kräfte von der AfD“.
So ist das Nazisprechweise.
Wenn er in diesem Zusammenhang die AfD als Teil einer neofaschstischen Bewegung in Europa dartsellt, so gibt es keinen Zweifel mehr, dass die AfD eine neofaschistische Partei ist, die verboten gilt, auch wenn sie angeblich so viel Unterstützung im Land hat.
Die italienische Präsidentin beruft sich ausrücklich auf den Mussolini-Faschimsmus.
Die AfD ist keine Friedenspartei. Sie steht für Aufrüstung, für Sozialabbau, für Gewerkschaftsfeindlichkeit, für eine bewaffnete Heimatarmee im Innern. Sie steht für einen Rassismus, der alle faschistischen und rechtsextremen Parteien und Organisationen eint.
Das schließt eine Zusammenarbeit mit dieser Partei aus.
Nach dem 2. Weltkrieg war der Konsens in der Bevölkerung „Nie wieder Krieg Nie wieder Faschismus“. Dieser Konsens gilt auch heute noch bei dem größten Teil der Bevölkerung in Deutschland, wie Umfragen zeigen.
Dazu steht die VVN-BdA.
Parteien im Bundestag sollten diesen Konsens verteidigen, anstatt die AfD dazu zu benutzen um sich Mehrheiten zu verschaffen und der Zivilgesellschaft in den Rücken zu fallen.
Das Grundgesetz hat einen antifaschistischen und Friedensauftrag ebenso die Charta der Vereinten Nationen. Wir fordern von allen Parteien im Bundestag das Grundgesetz zu achten.
Wir wünschen von unseren Mitbürgerinnen die Partei zu wählen, die das Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus fördern anstatt es zu zerstören.
Wir haben einmal, alle zusammen, die Nazis aus Lübeck vertrieben. Warum sollte es uns nicht gelingen, sie aus ganz Deutschland zu vertreiben?
